Vorträge und Handouts

Unternehmensübergreifendes Revenuemanagement als Möglichkeit der Optimierung von Supply Chains in der Luftfrachtbranche

(Vorlesung an der Fachhochschule Frankfurt am Main, 13. November 2012)

  1. Charakteristika der Luftfrachtbranche: Transportdienstleistungen sind nicht lagerfähig, ungenutzte Kapazitäten bedeuten Verschwendung, begrenzte Flexibilität, dominierende Fixkostenanteile, heterogene Kundenanforderungen. Kunden schätzen Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Häufigkeit des Luftfrachttransports
  2. Optimierung der Kapazitätsnutzung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Revenue Management ist eines der bekanntesten Instrumente, um die Kapazitätsausnutzung zu verbessern.
  3. In der Luftfrachtindustrie tragen Kooperationen zu einer höheren Effizienz in der Supply Chain bei. Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Arten von Kooperationen: horizontale und vertikale Integration in der Supply Chain.
  4. Voraussetzung für eine Kooperation ist die Aussicht auf eine Win-Win-Situation für die Kooperationspartner. Die Aufteilung der zusätzlich erwirtschafteten Erlösanteile muss vertraglich geregelt werden.
  5. Modelle der gemischt-ganzzahlige lineare Programmierung unterstützen den Entscheidungsprozess der bestmöglichen Ausnutzung der verfügbaren Luftfrachtkapazitäten. Das Grundmodell strebt nach der Maximierung der Erlöse unter Beachtung begrenzter Luftfrachtkapazitäten (Volumen, Gewicht) und Nachfragerestriktionen vom Markt.
  6. Mithilfe des Planungsmodells zur horizontalen Integration in der Supply Chain lassen sich die Luftfrachtmengen optimal auf die verschiedenen Flugrouten der kooperierenden Luftfrachtunternehmen verteilen.
  7. Unser Planungsmodell zur vertikalen Integration in der Supply Chain lässt sich eine bessere Kapazitätsauslastung durch besseres Zeitmanagement, bessere Koordination von Flügen und Ausnutzung von Lagerkapazitäten erzielen.

Wirtschaftlich effizient im Bereich der Product Compliance agieren

(3. Globalnorm-Konferenz "Product Compliance" am 21. - 22. Juni 2012 in Berlin)

Die tatsächlichen Potenziale des Product Compliance Managements werden immer dann nicht von Unternehmen ausgeschöpft, wenn Product Compliance Management als Kostenfaktor und nicht als strategischer Erfolgsfaktor behandelt wird.
Voraussetzungen für die Nutzung von Product Compliance Managementsystemen als strategischer Erfolgsfaktor sind:

  1. Product Compliance Managementsysteme müssen ausgewogen gestaltet werden, um erfolgreich zu sein. Aus diesem Grunde müssen sie Elemente aus den Bereichen Kultur, Organisation, Prozesse und Führung enthalten, die optimal aufeinander abgestimmt sind. 
    Was nutzen Prozesse der Umsetzung von Produktvorgaben, wenn die damit verbundenen Werte und Ziele unklar sind?
    Was nutzt ein Compliance-Beauftragter, wenn seine Rolle und seine Verantwortung nicht mit seiner prozessualen Einbindung harmoniert?
    Was ist eine propagierte Compliance- Kultur wert, wenn Strategien zur Erschließung neuer Märkte ohne die erforderlichen Product Compliance Informationen entwickelt werden?
  2. Eine erfolgreiche Integration des Product Compliance Managements erfordert immer auch einen Dialog zwischen den Verantwortlichen auf allen Ebenen und in allen Bereichen im Unternehmen. Das von uns exemplarisch entwickelte Kontinuum der Integration des Product Compliance Managements fragt danach, ob der Dialog zwischen den Verantwortlichen von dem Willen nach Koexistenz oder dem Willen nach Integration bestimmt wird. Danach ist dann auch das geeignete Product Compliance Managementsystem auszurichten.
  3. Entscheidend für die optimale Gestaltung des Product Compliance Managementsystem ist das Verhältnis von „Non Compliance Risks“ zu „Compliance Cost“. Dieses Verhältnis wird maßgeblich von der Risikowahrnehmung, der Risikoeinstellung und der Risikotoleranz der Mitarbeiter bestimmt.

ISO 31000 und ISO/IEC 31010 – Risikomanagement und Risikobeurteilung

(2. Globalnorm-Konferenz „Product Compliance“, 8.-9. November 2010 in Berlin)

Risiken sind jeglichem Handeln immanent – auch unternehmerischem Handeln. Insofern darf sich nicht die Frage stellen, ob im Unternehmen ein Risikomanagementsystem vorhanden ist, sondern es muss darum gehen, wie gut das Risikomanagementsystem mit Risiken umgehen kann. 

Beide Normen – ISO 31000 und ISO/IEC 31010 – enthalten wichtige Informationen zum Aufbau eines Risikomanagementsystems, insbesondere zum Risikobeurteilungsprozess  und über die Methoden zu dessen Unterstützung. Das Self-Assessment-Konzept mit dem Web-basierten Tool „SAMS interactive“ zeigt auf, welche Phasen ein Unternehmen durchlaufen muss, um die Mindeststandards eines Risikomanagements im Unternehmen nachhaltig erfolgreich etablieren zu können.

Product Compliance – Überlegungen zur strategischen Bedeutung in Unternehmen

(Unterlagen für den  Anwenderworkshop  „Market Access – Regulatory Affiars“ am 14. April 2010 in Esslingen)

Die Anzahl und die Vielfalt der Produktvorgaben haben Ausmaße angenommen, die es auch für große Unternehmen schwierig macht, einen Überblick über die aktuell gültigen und relevanten Produktvorgaben zu behalten und diesen Forderungen bei der Umsetzung in ihren Produkten tatsächlich immer zu entsprechen.

Zu dieser Entwicklung haben nicht nur die Globalisierung und die Veränderungen in den Märkten beigetragen, sondern auch der technische Fortschritt und damit die Unternehmen selbst (Stichwort: Technologiekonvergenz). 

Wir gehen von folgenden Thesen aus: 

  1. Grundsätzlich sind alle öffentlichen Informationen überProduktvorgaben allen Marktteilnehmern zugänglich.
  2. Alle Marktteilnehmer sind auch an möglichst effizienten Informationsprozessen zur Informationsgewinnung, -bereitstellung, -aufbereitung und -weitergabe interessiert.
  3. Wenn schon keine strategischen Vorteile in den Informationsprozessen gegenüber anderen Marktteilnehmern existieren, dann liegen die unternehmerischen Vorteile einzig in der effizienten Gestaltung dieser Informationsprozesse.

Folgt man der Argumentation dieser drei Thesen, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Informationen über Produktvorgaben nicht zwangsläufig strategisch relevante Informationen sind. Beschränkt man sich bei der Betrachtung auf die rein ökonomischen Kriterien, lassen sich beim Umgang mit Informationen zwei Kategorien von Kosteneinflussgrößen voneinander trennen, die es bei den Überlegungen zur Gestaltung des effizientesten Informationsprozesses zu berücksichtigen gilt. 

Die erste Kategorie umfasst die Handlungsoptionen zur Kostensenkung in der Phase der Kostenentstehung wie Erfahrungskurveneffekte, Spezialisierung, Fixkostendegression, Ressourcenkosten. Die zweite Kategorie betrifft die Handlungsoptionen im Bereich der Kostenverteilung wie Verteilung der Kosten auf mehrere Unternehmen oder die Nutzung von Einrichtungen, die derartige Informationen besitzen und kostenlos zur Verfügung stellen.

System Compliance Management – Compliance Management mit System

(Globalnorm-Konferenz „Regulatory Product Compliance“, 9. Juni 2009 in Berlin)

Wie jedes andere System in Unternehmen muss ein Compliance Managementsystem ökonomisch effizient gestaltet sein, um nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden. Am Anfang der Gestaltung des Compliance Managementsystems steht die Festlegung des Compliance Niveaus, welches damit erreicht werden soll. Ziele, Prozesse, Methoden und Controlling sind verbindliche Elemente des Compliance Managementsystems, die in Abhängigkeit von dem definierten Compliance Niveau  gestaltet werden müssen. Soll das  System erfolgreich eingeführt werden, müssen nachfolgende Erwartungen  erfüllt werden: Wahrnehmung der Verantwortung, Einhaltung von Prozessen, Integration in Prozesse.

Die Effizienz des Systems lässt sich durch Externalisierung interner Kosten, Kooperationen, Nutzung qualifizierter Ressourcen und Prozessoptimierung an Schnittstellen steigern.

Copyright © 2011 Unternehmensberatung Prof. Dr. Matthias Vieth – Alle Rechte vorbehalten.
Verwendung von Cookies
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung